Die „Föderation für Weltfrieden“ ladet herzlich ein zum monatlichen Jour Fixe Dialog der Religionen und Kulturen

 

Noruz, Pessach, Ostern

Neubeginn – Befreiung - Auferstehung

 

Dienstag, 6. April 2010 um 19:00

 

Ort: Seidengasse 28 im Hof rechts 1.Stock, 1070 Wien

 

      

 

Kurze Ansprachen von Vertretern verschiedener Religionsgemeinschaften.

Noruz ist eines der ältesten Feste der Welt, es wird seit über 2500 Jahren im persischen Kulturkreis gefeiert. Das wichtigste persische Fest hat seine Wurzeln in der Religion des Zarathustrismus. Wörtlich übersetzt heißt Noruz "neuer Tag". Die Perser der Antike feierten den ersten Tag des Frühlings, weil sie glaubten, Gott habe an diesem Tag die Welt und den Menschen erschaffen. Das neue Jahr steht aber auch für die Harmonie der Menschen mit der neu entstehenden Natur.

Pessach gehört zu den zentralen Festen des Judentums. Es erinnert an den Auszug aus Ägypten, also die Befreiung der Israeliten aus der dortigen Sklaverei.

Ostern ist die jährliche Gedächtnisfeier der Auferstehung Jesu Christi im Christentum. Es fällt immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Auferstehung bzw. Auferweckung meint zunächst ein exklusives Heilshandeln Gottes an seinem erwählten Volk, das zugleich eine Perspektive für alle Menschen öffnet. Ihnen wird die Überwindung des Todes als notwendiger Bestandteil des Heils für Israel zugesagt. Jesu Tod wird im Urchristentum in die Leidensgeschichte, andererseits die Befreiungshoffnung Israels eingezeichnet. Seine Auferstehung ist die ultimative Bekräftigung dieser Hoffnung und ihre Ausweitung auf alle Völker.

 Anschließend: kleines Büffet

 

Weitere Informationen: Tel.: 0650/2588846; E-Mail: info@weltfriede.at

 

 

Monatlicher „Jour Fixe“ jeweils am ersten oder zweiten Dienstag im Monat um 19:00 Uhr

 

Ort:  Seidengasse 28/4 im Hof rechts, 1070 Wien

 

In Zeiten der Globalisierung, in denen die Welt immer weiter zusammenwächst, treten die Unterschiede zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen offen zu Tage. Dies führt bis hin zu Konflikten. Doch den weltweiten Herausforderungen kann keine Religion allein begegnen. Verständigungsbrücken sind nötig. Nichts und niemand kann eine Insel bleiben: kein Mensch, keine Religion, keine Kultur.

 

Die Religionen sind nicht gleich, aber sie haben den gleichen Ursprung und das gleiche Ziel: Sie kommen aus einem Geheimnis und gehen auf dieses Geheimnis zu – auch wenn wir dieses Geheimnis anders erleben und betrachten als andere Religionen.  Die Wege zu Gott sind anders. So gibt es zum Beispiel im Hinduismus keine Auferstehung, sondern die endgültige Befreiung. Auf Schritt und Tritt begegnen wir Unterschieden, die wesentlich sind. Diese dürfen wir nicht nivellieren.

 

Es ist höchste Zeit, dass wir uns zusammentun! – Francis X. D’Sa zum Dialog der Religionen und Kulturen

 

 

 

Das interreligiöse Gespräch ist immer noch mit allerlei Problemen behaftet, aber es gibt, gerade im Kleinen, doch eine Reihe bemerkenswerter Initiativen. Dialog der Religionen

 

 Wir haben ein Edikt von Kaiser Asoka, das in einem Felsen eingemeißelt ist. Asoka Rar Kaiser des ersten indischen Reiches im 3. Jahrhundert vor Christus. Dieses Edikt ist äußerst faszinierend, weil es bereits im dritten Jahrhundert vor Christus einige Prinzipien des interreligiösen Dialogs festlegt. Das Edikt hat folgenden Inhalt:

 

"Der Kaiser ehrt die Mitglieder aller Sekten ob Asketen oder Hausbesitzer durch Geschenke und verschiedene Ehrenbezeugungen, aber er betrachtet Geschenke und Ehrenbezeugungen als nicht so wichtig im Vergleich zur fortwährenden Unterstützung aller Sekten. Die Botschaft ist von Sekte zu Sekte unterschiedlich, aber es gibt doch eine gemeinsame Grundlage. Es ist für uns sehr wichtig, uns an diese gemeinsame Grundlage zu erinnern, damit wir unsere Zunge im Zaume halten, so dass wir nicht unsere eigene Sekte preisen oder eine andere zu falscher Gelegenheit herabsetzen. Zu bestimmten Gelegenheiten können wir dies sanft tun, aber bei anderen Gelegenheiten sollten wir andere Sekten ehren. Indem wir das tun, helfen wir unserer eigenen Sekte und helfen den anderen, während wir im anderen Fall uns selbst Schaden zufügen und auch den anderen einen schlechten Dienst erweisen. Wer seine eigene Sekte rühmt und die anderen herabsetzt, sei es aus blinder Loyalität oder mit der Absicht, die eigene Sekte in einem guten Licht erscheinen zu lassen, fügt seiner eigenen Sekte den größten denkbaren Schaden zu. Die beste Eintracht wird hergestellt, wenn ein jeder die Lehren der anderen hört und respektiert. Es ist der Wunsch des Kaisers, dass die Mitglieder aller Sekten über ihren Glauben Bescheid wissen und Rechtschaffenheit lehren."

 

Paulos Mar Gregorios (1922-1996): "Interreligiöse Begegnung muss real werden" 

 

Von den ältesten Zeiten bis zu unseren Tagen findet sich bei den verschiedenen Völkern eine gewisse Wahrnehmung jener verborgenen Macht, die dem Lauf der Welt und den Ereignissen des menschlichen Lebens gegenwärtig ist, und nicht selten findet sich auch die Anerkenntnis einer höchsten Gottheit oder sogar eines Vaters. Diese Wahrnehmung und Anerkenntnis durchtränkt ihr Leben mit einem tiefen religiösen Sinn. Im Zusammenhang mit dem Fortschreiten der Kultur suchen die Religionen mit genaueren Begriffen und in einer mehr durchgebildeten Sprache Antwort auf die gleichen Fragen.

 

2. Vatikanisches Konzil: Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen "Nostra aetate"