Interkultureller Familientag

 

Wien, 05. April 2008

Together in Diversity - European Year of Intercultural Dialogue (2008)

 

Den Auftakt zu der eintägigen Konferenz in Wien, Seidengasse 28, machte Dr. Walter Baar mit seinem Vortrag „Perspektiven in der österreichischen Familienpolitik“. Anhand von gar nicht langweiligen Statistiken prognostizierte er die Entwicklung der österreichischen Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten mit dem Appell, dass nur durch eine familien- und kinderfreundliche

Politik das Dilemma der niedrigen Geburtenraten gelöst werden kann. Als Beispiele führte er einerseits Frankreich an, andererseits den angloamerikanischen Raum mit ihren jeweils unterschiedlichen Modellen.

 

 

Peter Zöhrer, Präsident der Österreichischen Familienföderation, wies in seinem Referat „Familie – vier Bereiche des Herzens“ darauf hin, dass es die Beziehungen im geschützten Umfeld der Familie sind, die aus Kindern verantwortungsvolle Erwachsene werden lassen.

 

Nach angeregten Diskussionen und einer Kaffeepause wurde das Wort an die Vertreter außereuropäischer Kulturen gegeben:

Dr. Hassan Mousa, Anwalt und Schulleiter, der vor mehr als 30 Jahren seine ägyptische Heimat verlassen hat und mit seiner österreichischen Frau in Wien lebt, gab einen kurzen Einblick in die rechtliche Situation der Familie im Islam. Er wies darauf hin, dass in den verschiedenen Kulturen die islamischen Vorschriften, die zum Schutz der Familie gedacht sind, in unterschiedlicher Weise eingehalten werden.

 

Besim Yildiz, Unternehmer und Buchautor, dessen Eltern aus Anatolien nach Österreich eingewandert waren, kommt aus dem Kulturbereich der Syrisch-orthodoxen Christen. In ihrer Tradition ist es erste Aufgabe der Familie, die Kinder in ihrem Glauben zu unterrichten und zu erziehen.

 

 

Dr. Khayat, dessen Herkunftsland Syrien ist, berichtete über die dramatische Situation der Christen im Nahen und Mittleren Osten und darüber, dass in diesen Regionen trotz unstabiler Umstände die Kinderzahl um ein Vieles höher ist als in Europa.

 

Nach dem Mittagessen war es Zeit für die „Elternwerkstatt“, das Programm zu gestalten. Nach einem kurzen Referat von Frau Heidi Mayr, Elternbildnerin aus Graz, über ihre Erfahrungen in der Erziehung ihrer 5 Kinder gab Mag. Maria Neuberger von der „Elternwerkstatt“ einen Überblick über das Programm der von ihr angebotenen Seminare. Ihr Kollege, Andreas Keckeis, leitete anschließend die praktischen Übungen mit den Konferenzteilnehmern: Informationsaustausch, Gefühle schauspielerisch darstellen, zu zweit und dann zu fünft ein Plakat gestalten. In einer abschließenden Gesprächsrunde wurden die Erfahrungen des Tages zusammengefasst.

 

Das reichhaltige Programm bot für jeden der Anwesenden Anregungen zum Mitnehmen. Die „Föderation für Weltfrieden“, sowie die „Familienföderation für Weltfrieden“ dankt allen Teilnehmern für ihr Kommen, besonders aber den Referenten für die aktive Gestaltung der Konferenz.

Mag. Elisabeth Cook

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