Gründungskonferenz des
Interreligiösen und Internationalen Friedensrates
in New York vom 1.- 4. Oktober 2003


(ein Bericht von Heinrich Krcek)

Wenn ich gleich am Beginn rückblickend feststellen soll, was ich von dieser Konferenz mitgenommen habe, dann komme ich auf fünf Punkte:

1. Bei den über 300 Delegierten aus 164 Nationen war eine große Ernsthaftigkeit anzutreffen. Sie nahmen nicht deshalb teil, weil ihnen die Reise bezahlt wurde, sondern weil ihnen ernsthaft am Frieden in der Welt gelegen war und ist.
2. Der Anfang der Friedensbemühungen liegt nicht beim Nachbar, beim Ehepartner, sondern bei mir, in mir.
3. Diese Konferenz, der interreligiöse und internationale Friedensrat, ist noch nicht der Weltfriede, jedoch ein Model dafür. So wie wir hier beisammen waren, so sollten die Menschen zusammen leben.
4. Wenn ich jemand erklären soll, was Cheon Il Guk (koreanisches Wort für Himmelreich) bedeutet, dann habe ich nun eine einfache Formel gefunden: Aus zwei mach eins. Also aus Geist und Körper soll eine Einheit werden, aus Mann und Frau, Eltern und Kindern, geistiger Welt und physischer Welt, aus Butter und Brot.
5. Es geht um den Frieden in der Welt. Dieser ist so wichtig, so dringend notwendig, dass wir uns auf jeder möglichen Ebene einsetzen sollen - auch auf die Gefahr hin, dass uns dieser Einsatz das Leben kosten könnte.

Am Flughafen traf ich einen Bekannten aus Wien, der den gleichen Weg über den großen Teich hinter sich hatte. Der Abholdienst beförderte uns in einem Taxi zum „New Yorker“ Hotel. Mein Zimmer im 35. Stock teilte ich mit dem Präsidenten der Föderation für die Insel-Nationen, dem Japaner Hiroshi Matsazaki.

Zum Eröffnungsbankett betrat ich suchend den Grand Ballroom . An welchen Tisch setzt man sich, wenn man ziemlich fremd ist? Dorthin, wo schon Bekannte sitzen. Von ferne erkannte ich Prof. Ernö Lazarovic aus Budapest, der schon wiederholt bei Veranstaltungen in Wien und Linz gesprochen hatte.. Ich begrüßte ihn und fragte, ob er sich an mich erinnern könne? „Na, wie sollte ich mich nicht erinnern.“

Larry Moffitt von der United Press International moderierte sehr professionell den Abend. Ich bin ja immer glücklich, wenn ich das amerikanische English verstehe. Er wies auf das historische Alter des Hotels und die Geschichtsträchtigkeit dieses Raumes hin. 1930 erbaut, war es zu jener Zeit das größte Hotel der Stadt. Präsidenten und andere berühmte Persönlichkeiten aus Politik 

und Kunst hätten hier ihren Auftritt gehabt. Er selbst habe hier seine Frau kennen gelernt. Nun, nach mehr als 20 Jahren und 5 Kindern stehe er wieder hier um uns alle zu diesem denkwürdigen Ereignis willkommen zu heißen.

Frau Rekha Bennet aus dem hinduistischen Hintergrund und Father Kolia aus Samoa sprachen Gebete. Nach einer musikalischen Darbietung wurde das Video: "The World at a Turning Point“ gezeigt. Es gab zunächst die Begrüßungsworte von Rev. Koshen Nishiyama, der mit starker Stimme die Zuhörer aufforderte, gemeinsam ans Werk zu gehen und diese eine Welt zu bauen. Danach sprach der pensionierte amerikanische Kongressmann Benjamin Gilman. Es folgte die Ansprache des Präsidenten der IIFWP Rev. Dr. Chung Hwan Kwak.

Im Laufe der Tage konnte ich einige interessante Gespräche führen; u.a. mit Dr. Nagasso Gidada, dem frühren Präsidenten aus Äthiopien, Dr. Jan Kristian Brugger, Professor für Anthropologie in Norwegen, mit einem jungen buddhistischen Mönch französischer Nationalität, der in einem Center in der Nähe von Laibach lebt, mit David Fraser Harris (zur Zeit in Damaskus), Robert Harencar aus Bratislava, Dr. Johannes Heinrichs aus Deutschland, Bishop Johnson, einer Lehrerin aus dem Libanon, Iman Mohamad Kanaan und ihren Vater, Dr. Eva Latham aus den Niederlanden, Präsidentin der Human Rights Teachings International, natürlich mit dem Zenmeister Koshen Nishiyama, mit Prof. Nils Bertil Perrson aus Schweden, Prof. Seifert aus Liechtenstein und mit dem Justizminister der Salmonen-Inseln, Augustine Taneko.

Vor dem Lift kam ich einmal mit einem jungen Nigerianer ins Gespräch. Ich fragte ihn nach seinem Beruf: UNO -Botschafter. Und warum sei er dann nicht bei der UNO-Versammlung? Hier sei es viel interessanter, hat er geantwortet

Es ging in den Plenarsitzungen aber auch in den in den kleineren Diskussionsrunden (zu mehr regionalen Themen) um die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit eines interreligiösen Friedensrates. Dr. Zin Rizvi aus Pakistan, Generaldirektor des unabhängigen Büros für humanitäre Aufgaben, meinte, dass sehr viel über friedenserhaltende Maßnahmen gesprochen würde. Doch den Frieden, den es zu erhalten gilt, müssten wir erst schaffen.. Die UNO, die die Interessen der Völker vertreten sollte, kommt auch nicht ihrer Aufgabe nach. Vielleicht führt dieser Versuch mit dem IICP auch nicht zum Ziel. Doch es sei besser, sich auf einen Weg zu machen, der zu einem hohen Ziel führt und darin zu versagen, als sich für etwas Unedles einzusetzen und Erfolg zu haben.

Die Friedensministerin aus Guatemala, Frau Soberania Reyes, betonte das mütterliche Herz, das für eine friedensstiftende Aufgabe notwendig sei. Der frühere Präsident Wahid von Indonesien war ebenfalls als Sprecher vorgesehen, war aber zunächst nicht anwesend. Erst während des Mittagessens tauchte er auf. Da seine Zeit offenbar sehr begrenzt war, wurde ein Rednerpult samt Mikrofon in den Raum gestellt Am Ende seiner kurzen Ansprache wünschte er dem neuen Friedensrat ein langes Leben. Ich dachte mir: Hoffentlich ein kurzes, denn er soll seine Aufgabe so rasch als möglich erfüllen.

Kareen Smith, Direktorin des Büros für Beziehungen zu den Vereinten Nationen, betonte, dass, wenn wir außerhalb von uns Veränderungen anstreben, nur wenig Möglichkeiten hätten. Doch wenn wir in uns blicken und dort etwas verändern wollen, haben wir alle Möglichkeiten. - wir hier müssten uns radikal ändern, dann kann sich auch die Welt ändern. Unsere Herzen sind gefordert. Wir alle können Brüder und Schwestern auf dieser Reise sein, einer sehr herausfordernden Reise.

Dr. Isaak C. Lamba, Botschafter und ständiger Vertreter von Malawi bei den UN meinte, die UNO hätte es sich 1945 zur Aufgabe gemacht, den globalen Frieden zu sichern. Da diese Aufgabe keine einzelne Nation übernehmen kann, gilt es, die UNO zu stärken: Wo Hunger und Krankheit herrschen, kann kein Friede sein. Wenn Krieg in den Köpfen der Menschen entsteht, dann muss die Verteidigung des Friedens auch dort entstehen.
 
In seiner Eröffnungsansprache kam Rev. Kwak zu dem Schluss: "Lasst uns also zusammenarbeiten. Lasst uns harmonische Familien voll wahrer Liebe schaffen. Lasst uns für andere leben. Auf diesem Fundament können wir die Welt verändern. Und vor allem: Wir leben jetzt an einem großen Wendepunkt der menschlichen Geschichte. Lasst uns die Geschichte in Richtung wahren und ewigen 

Friedens für alle Völker und Nationen vorantreiben." 

Am Abend des ersten Tages gab es Berichte über die Mobilisation und einen Bildbericht über die Jerusalem Rally, enthusiastisch kommentiert von Rev. Jenkins.

Der zweite Tag bot zunächst Gelegenheit zu regionalen Treffen. Am späten Vormittag begann dann die eigentliche Gründungsfeier des IIPC. Acht große Kerzen wurden aufgestellt, die von den Wahren Eltern. Rev Moon und seiner Frau und religiösen bzw. politischen Führern entzündet wurden. Hamilton Green, ehemaliger Ministerpräsident von Guyana und die First Lady der Republik  Palau, Frau Debbie Remengesau, drückten ihre Glückwünsche aus, Seiko Lee sang "This is my Song", der Generalsekretär Dr. Thomas Walsh  hielt eine kurze, Rev. Kwak eine etwas längere Ansprache, in der  auf Vaters Rede hinwies.

Rev. Moon sprach zum Thema „Über die Beseitigung von Grenzen für den Weltfrieden“ auf Koreanisch und zwischen den einzelnen Abschnitten sehr oft und sehr lange ganz frei. Über Kopfhörer konnten wir sie auf Englisch mitverfolgen. Er hat überhaupt keinen Zweifel daran gelassen, dass Gott ihn als Retter, Messias und Wahre Eltern der Menschheit geschickt hat. 

Am Ende schlug er vier Mal auf einen großen Gong - damit war der IIPC gegründet.

Bei Sonnenschein und kühlem Wind wurden wir nach dem Lunch zum Dag Hammersköld -Platz in der Nähe der UNO gefahren um an der Friedenskundgebung teilzunehmen. Weit über 1000 Menschen, viele in gelben Kappen, waren auf den Platz gekommen. Gebete und Statements von Vertretern unterschiedlicher Glaubensrichtungen wurden vorgetragen. Rev. Jenkins hat mit viel Engagement und kräftiger Stimme von Jerusalem und dem dortigen Friedensmarsch berichtet. „Peace, Shalom, Salaam Ailaikam”.

Den Tag und die Konferenz beschloss ein feierlicher Abend mit hochwertigen künstlerischen Darbietungen. 

Da mein Rückflug erst für Sonntag Nachmittag gebucht war, standen mir noch mehr als ein Tag zur Verfügung. Ich kaufte einige Mitbringsel für meine Familie und besuchte mit deutschen Teilnehmern der Konferenz den Ground Zero.


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