Interreligiöse Gesprächsrunde mit dem Thema „Wie erlebe ich Gott“ Am 1.6.2005 hatten wir wieder ein interreligiöses IIFWP Treffen in Linz, diesmal im Seminarraum der Siebenten-Tags-Adventisten. Insgesamt nahmen 24 Personen daran teil und es waren 5 Religionsgemeinschaften vertreten. Nach dem Gebet von Repräsentanten verschiedener Kirchen hörten wir kurze Referate zum Thema - Wie erlebe ich Gott.
Herr Krakoling von den Siebenten-Tags-Adventisten stellte seine Kirche in
einer Power Point Präsentation vor und erzählte uns, dass er bereits die
zweite Generation in seiner Familie ist, der vor allem als Jugendlicher
herausgefordert war, warum er in der Gemeinschaft der STA bleiben will. Er
studierte nach dem Erlernen des Maurerhandwerks Theologie der STA und
wurde Pastor in der Gemeinschaft. Gemeinsam mit seiner Frau war er auch
mehrere Jahre Missionar im Tschad.
Frau Hrustanovic erzählte von ihrer Kindheit, wie sie schon sehr früh am
Morgen in die Moschee ging und ihrer Mutter sie dabei unterstützte. Ihr
Vater durfte davon nicht erfahren, er war nämlich im Parteikader der
kommunistischen Partei und Atheist. Doch er hat sich dafür eingesetzt,
dass sie als Jugendliche das Gymnasium absolvieren konnte, was ihre Mutter
wiederum aus ihrer religiösen Überzeugung ablehnte. Später wurde sie
Gerichtsschreiberin und mußte wegen des Krieges in ihrer Heimat in
Bosnien-Herzegowina mit ihren Kindern fliehen und lebt jetzt in Salzburg.
Gebet ist in ihrem Leben sehr wichtig und sie hat auch Gott sehr nahe
erlebt bei ihrer jüngsten Pilgerreise nach Israel und Palästina.
Kurt Sattlberger erinnerte sich daran, dass es vor allem der Eindruck von
Gottes tiefer Liebe zur Menschheit war, der ihn bewegte, als er 1973 die
Vereinigungskirche kennenlernte. Auch ein Erlebnis als Missionar in Dänemark
zeigte ihm, dass Gott kein engstirniges Wesen ist, der nur mit einer
Kirche arbeitet, sondern in allen Religionen für Menschen von
verschiedenem Charakter für sie einen Weg zu sich öffnet. Für ihn ist
die Kommunikation mit Gott am PC oft leichter, weil es ihm hilft, seine
Gedanken zu fokussieren. Zum Abschluß seines Referates zitierte er aus
einer Rede von Rev. Moon, dass Gott Eltern der Menschheit ist und stellte
die Frage, wie es Gott wohl gehen mag, wenn er die Konflikte unter den
Menschen auf der Erde miterlebt.
Im Anschluß gab es noch in zahlreichen Wortmeldungen persönliche
Zeugnisse der Teilnehmer, Aufrufe zu Respekt und Toleranz untereinander
und den Wunsch, das Gemeinsame zu suchen.
Das nächste Treffen wird in der Kirche der Freien Christengemeinde in
Wels am 7.7.2005 stattfinden.
F.d.I.v.: Franz Haslhofer, Weidfeldstr. 49, 4050 Traun; U.A.w.g.: Tel.: (07229) 91 311 E-Mail: franz.haslhofer@liwest.at Die Föderation für Weltfrieden ist der österreichische Zweig der Interreligious & International Federation for World Peace (IIFWP), einer NGO mit „Special Consultative Status with the Economic and Social Council of the United Nations”. |