Die „Föderation für Weltfrieden“
ladet herzlich ein
“Dialog der Religionen und Kulturen“
„Jour Fixe“ an jedem ersten Dienstag im Monat um 19:00 Uhr
Ort: Seidengasse 28/4 im Hof
rechts, 1070 Wien
Anschließend: kleines Büffet
Weitere Informationen: Tel.: 0650/2588846; E-Mail: info@weltfriede.at
In Zeiten der Globalisierung, in
denen die Welt immer weiter zusammenwächst, treten die Unterschiede zwischen
verschiedenen Kulturen und Religionen offen zu Tage. Dies führt bis hin zu
Konflikten. Doch den weltweiten Herausforderungen kann keine Religion allein
begegnen. Verständigungsbrücken sind nötig.
„Nichts
und niemand kann eine Insel bleiben: kein Mensch, keine Religion, keine Kultur.
Wir sind alle ‚Inter-Menschen‘, ‚Inter-Nation‘, ‚Inter-Religion‘,
‚Inter-Kultur‘. Der echte Dialog zwischen dem, was gegensätzlich,
unterschiedlich, polar ist, kann das wirklich Menschliche in uns und zwischen
uns erwecken. Danach fragt die Welt heute so dringend!“ (Francis X. D’Sa).
Der Dialog der Religionen am Beispiel von
Christentum und Hinduismus
Der einzige Dialog, der im existenziellen Sinne funktioniert, ist
der zwischen Menschen. Und zwar zwischen Menschen, die aus ihrer religiösen
Verwurzelung, aus ihrer Gottesbeziehung heraus, die Begegnung mit anderen
Menschen suchen. Ohne diese wirklich religiöse Komponente kann es keinen
interreligiösen Dialog geben. Auf dieser Ebene ist es völlig unerheblich, ob und
zu welcher Organisation die Dialogpartner gehören.
Wir haben ein Edikt von Kaiser Asoka, das in einem
Felsen eingemeißelt ist. Asoka Rar Kaiser des ersten indischen Reiches im 3.
Jahrhundert vor Christus. Dieses Edikt ist äußerst faszinierend, weil es
bereits im dritten Jahrhundert vor Christus einige Prinzipien des
interreligiösen Dialogs festlegt. Das Edikt hat folgenden Inhalt:
"Der
Kaiser ehrt die Mitglieder aller Sekten ob Asketen oder Hausbesitzer durch
Geschenke und verschiedene Ehrenbezeugungen, aber er betrachtet Geschenke und
Ehrenbezeugungen als nicht so wichtig im Vergleich zur fortwährenden Unterstützung
aller Sekten. Die Botschaft ist von Sekte zu Sekte unterschiedlich, aber es
gibt doch eine gemeinsame Grundlage. Es ist für uns sehr wichtig, uns an diese
gemeinsame Grundlage zu erinnern, damit wir unsere Zunge im Zaume halten, so
dass wir nicht unsere eigene Sekte preisen oder eine andere zu falscher
Gelegenheit herabsetzen. Zu bestimmten Gelegenheiten können wir dies sanft tun,
aber bei anderen Gelegenheiten sollten wir andere Sekten ehren. Indem wir das
tun, helfen wir unserer eigenen Sekte und helfen den anderen, während wir im
anderen Fall uns selbst Schaden zufügen und auch den anderen einen schlechten
Dienst erweisen. Wer seine eigene Sekte rühmt und die anderen herabsetzt, sei
es aus blinder Loyalität oder mit der Absicht, die eigene Sekte in einem guten
Licht erscheinen zu lassen, fügt seiner eigenen Sekte den größten denkbaren
Schaden zu. Die beste Eintracht wird hergestellt, wenn ein jeder die Lehren der
anderen hört und respektiert. Es ist der Wunsch des Kaisers, dass die
Mitglieder aller Sekten über ihren Glauben Bescheid wissen und
Rechtschaffenheit lehren."
Paulos Mar
Gregorios (1922-1996): "Interreligiöse Begegnung muss real werden"
Von den
ältesten Zeiten bis zu unseren Tagen findet sich bei den verschiedenen Völkern
eine gewisse Wahrnehmung jener verborgenen Macht, die dem Lauf der Welt und den
Ereignissen des menschlichen Lebens gegenwärtig ist, und nicht selten findet
sich auch die Anerkenntnis einer höchsten Gottheit oder sogar eines Vaters.
Diese Wahrnehmung und Anerkenntnis durchtränkt ihr Leben mit einem tiefen
religiösen Sinn. Im Zusammenhang mit dem Fortschreiten der Kultur suchen die
Religionen mit genaueren Begriffen und in einer mehr durchgebildeten Sprache
Antwort auf die gleichen Fragen.