Die „Föderation für Weltfrieden“
ladet herzlich ein
“Dialog der Religionen und Kulturen“
„Jour Fixe“ am ersten
Dienstag im Monat um
19:00 Uhr
(9. Jänner, 6. Februar, 6. März, 3. April, 8. Mai, 5. Juni)
Ort: Seidengasse 28/4 im Hof
rechts, 1070 Wien
In Zeiten der Globalisierung, in
denen die Welt immer weiter zusammenwächst, treten die Unterschiede zwischen
verschiedenen Kulturen und Religionen offen zu Tage. Dies führt bis hin zu
Konflikten. Doch den weltweiten Herausforderungen kann keine Religion allein
begegnen. Verständigungsbrücken sind nötig. Nichts und niemand kann eine Insel
bleiben: kein Mensch, keine Religion, keine Kultur.
Die
Religionen sind nicht gleich, aber sie haben den gleichen Ursprung und das
gleiche Ziel: Sie kommen aus einem Geheimnis und gehen auf dieses Geheimnis zu
– auch wenn wir dieses Geheimnis anders erleben und betrachten als andere
Religionen. Die Wege zu Gott sind
anders. So gibt es zum Beispiel im Hinduismus keine Auferstehung, sondern die
endgültige Befreiung. Auf Schritt und Tritt begegnen wir Unterschieden, die
wesentlich sind. Diese dürfen wir nicht nivellieren.
Der einzige Dialog, der im existenziellen Sinne funktioniert, ist
der zwischen Menschen. Und zwar zwischen Menschen, die aus ihrer religiösen
Verwurzelung, aus ihrer Gottesbeziehung heraus, die Begegnung mit anderen
Menschen suchen. Ohne diese wirklich religiöse Komponente kann es keinen interreligiösen
Dialog geben. Auf dieser Ebene ist es völlig unerheblich, ob und zu welcher
Organisation die Dialogpartner gehören.
Viele
Grautöne – Dialog mit der Islamischen Welt
Wir haben ein Edikt von Kaiser Asoka, das in
einem Felsen eingemeißelt ist. Asoka Rar Kaiser des ersten indischen Reiches im
3. Jahrhundert vor Christus. Dieses Edikt ist äußerst faszinierend, weil es
bereits im dritten Jahrhundert vor Christus einige Prinzipien des
interreligiösen Dialogs festlegt. Das Edikt hat folgenden Inhalt:
"Der
Kaiser ehrt die Mitglieder aller Sekten ob Asketen oder Hausbesitzer durch
Geschenke und verschiedene Ehrenbezeugungen, aber er betrachtet Geschenke und
Ehrenbezeugungen als nicht so wichtig im Vergleich zur fortwährenden
Unterstützung aller Sekten. Die Botschaft ist von Sekte zu Sekte
unterschiedlich, aber es gibt doch eine gemeinsame Grundlage. Es ist für uns
sehr wichtig, uns an diese gemeinsame Grundlage zu erinnern, damit wir unsere
Zunge im Zaume halten, so dass wir nicht unsere eigene Sekte preisen oder eine
andere zu falscher Gelegenheit herabsetzen. Zu bestimmten Gelegenheiten können
wir dies sanft tun, aber bei anderen Gelegenheiten sollten wir andere Sekten
ehren. Indem wir das tun, helfen wir unserer eigenen Sekte und helfen den
anderen, während wir im anderen Fall uns selbst Schaden zufügen und auch den
anderen einen schlechten Dienst erweisen. Wer seine eigene Sekte rühmt und die
anderen herabsetzt, sei es aus blinder Loyalität oder mit der Absicht, die
eigene Sekte in einem guten Licht erscheinen zu lassen, fügt seiner eigenen
Sekte den größten denkbaren Schaden zu. Die beste Eintracht wird hergestellt,
wenn ein jeder die Lehren der anderen hört und respektiert. Es ist der Wunsch
des Kaisers, dass die Mitglieder aller Sekten über ihren Glauben Bescheid
wissen und Rechtschaffenheit lehren."
Paulos Mar Gregorios
(1922-1996): "Interreligiöse Begegnung muss real werden"
Von den
ältesten Zeiten bis zu unseren Tagen findet sich bei den verschiedenen Völkern
eine gewisse Wahrnehmung jener verborgenen Macht, die dem Lauf der Welt und den
Ereignissen des menschlichen Lebens gegenwärtig ist, und nicht selten findet
sich auch die Anerkenntnis einer höchsten Gottheit oder sogar eines Vaters.
Diese Wahrnehmung und Anerkenntnis durchtränkt ihr Leben mit einem tiefen
religiösen Sinn. Im Zusammenhang mit dem Fortschreiten der Kultur suchen die
Religionen mit genaueren Begriffen und in einer mehr durchgebildeten Sprache
Antwort auf die gleichen Fragen.
Anschließend: kleines Büffet
Weitere Informationen: Tel.: 0650/2588846; E-Mail: info@weltfriede.at