Dienstag, 20. Oktober
2009, 19:00 Uhr
Ort:
Seidengasse 28/4 im Hof rechts, 1070 Wien
Fabelerzählungen
gelesen von Helene Kurzel-Runtscheiner
mit musikalischer Begleitung von
Bashir und Hazar Mirzo.
Kalila und Dimna
ist eine uralte Fabelsammlung, die in Indien entstand und über Persien und
Arabien den Weg durch die gesamte Welt nahm. Das Werk ist ein Klassiker im besten, lebendigsten
Sinn des Wortes. Die Wurzeln der Erzählungen rund um die ungleichen
Schakalbrüder Kalila (der Besonnene) und Dimna (der Skrupellose) liegen im
Indien des ausgehenden 3. Jahrhunderts nach Christus - und zwar im "Pantschatantra" ("Fünf Bücher von lehrhaften
Erzählungen"), entstanden in Kaschmir, niedergeschrieben in
Sanskrit.
Ibn al
Muqaffa übersetzte im 8. Jh. nach Christus diesen indo-iranischen Stoff ins
Arabische. 1251 ließ Alfons X., damals noch Kronprinz, eine Übersetzung ins Altspanische anfertigen. Die Prosafassung der
Tiergeschichten, die inzwischen in über sechzig Sprachen der Welt übersetzt
wurden, gehört zur Weltliteratur schlechthin. Sie ist im Jahre 1837 ins Deutsche
übertragen worden.
Das
Buch beinhaltet 35 Fabeln. Es ist nach der Bibel bzw. dem Koran das meist
übersetzte Buch der Welt.
Der
Grund für die Vielzahl von Sprüchen, Lehrsätzen, Koranversen und Gedichten in
den Fabeln des "Kalila und Dimna" ist auf das Hauptziel des Werkes
zurückzuführen, nämlich, dass es als "Fürstenspiegel" zur Erziehung
junger Fürsten und Prinzen gedacht war und sie "rechtes Verhalten und
politische Klugheit" lehren sollte. Um Rat und Kritik nicht direkt vorzubringen,
wurden sie nach orientalischem Brauch in die Fabelerzählung eingedichtet und
eingehüllt und durch Wiederholungen in Form von Sprüchen etc. verdeutlicht. Im
Lauf der Jahrhunderte, durch gesellschaftliche Umwandlungen, änderte sich das
Anwendungsgebiet dieses Fabelwerkes und es wurde zu einem "allgemeinen
Erziehungsbuch ".
Bashir Mirzo lebt seit 1972 in Österreich, leitet eine arabische Musikgruppe (5
Musiker) und eine Trommelgruppe (7 Trommler) in Wien. Er hat zahlreiche
arabische Konzerte und Trommelaufführungen in ganz Österreich und anderen
europäischen Ländern veranstaltet.
Hazar
Mirzo ist Sängerin für klassische
orientalische Musik, arabische Popmusik und Lehrerin für orientalischen Tanz. Sie
stammt aus einer Künstlerfamilie aus Damaskus in Syrien. Die Liebe zur Musik
und zum Tanz wurde ihr bereits in die Wiege gelegt. Sie lebt und arbeitet seit
neun Jahren in Wien. Hazar leitet das orientalische Tanzstudio Palmyra in Wien.
Unkostenbeitrag: 5 Euro
Gefördert durch die
Kulturabteilung der Stadt Wien
Anmeldung: Tel.
0650 2588846; E-Mail: info@weltfriede.at