Interreligiöse
Feierstunde zum Weltreligionstag 2009
Sonntag, 25. Jänner 2009 um 10:00
Ort: Seidengasse 28 im Hof rechts 1.Stock, 1070
Wien
Bereits im Jahre 1950 wurde von Bahá’í in den USA
der „Weltreligionstag“ ins Leben gerufen. Er hat sich mittlerweile weltweit als
feste Institution des interreligiösen Dialogs, als Forum der Begegnung,
etabliert und
wird heute in etwa 80 Ländern jeweils im Januar begangen. Das Zusammenwachsen
der Kontinente hat vielfältige Kontakte zwischen den religiösen Bekenntnissen
und Kulturen ermöglicht. Zugleich hat dies aber zu einem erheblichen
Konfliktpotential geführt. Der Weltreligionstag will den Dialog zwischen den
Religionen und das Verständnis füreinander fördern.
Anmeldung: Tel. 0650 2588846; E-Mail: info@weltfriede.at
„Verkehret
mit den Anhängern aller Religionen im Geiste des Wohlwollens und der
Brüderlichkeit.“ (Bahá’u’lláh, 1817-1892)
Die Bahá’í
nehmen diesen Auftrag ihres Religionsstifters zum interreligiösen Dialog sehr
ernst. Daher initiieren sie interreligiöse Begegnungen und wirken daran mit, wo
immer sich die Gelegenheit bietet, auf örtlicher, regionaler, nationaler und
internationaler Ebene.
Diese Haltung
gegenüber anderen Religionen wurde bereits in den ersten Jahren des Wirkens
dieser jungen Religion deutlich, als sie das in ihrem Ursprungsland, dem Iran,
weit verbreitete Konzept der rituellen Unreinheit von Andersgläubigen aufhoben
und für dessen gesellschaftliche Überwindung eintraten.
Verhältnis
zu anderen Religionen
Die
theologische Grundlage für diese Haltung findet sich in der Glaubensüberzeugung
der Bahá’í, daß alle großen Offenbarungsreligionen aus derselben Quelle
stammen. Gott, der Schöpfer, begleitet, führt und erzieht die Menschen im
Verlauf der Religions- und Menschheitsgeschichte durch Propheten bzw.
Religionsstifter, d. h. Gott offenbart sich in allen großen Religionen.
Texte zum Weltreligionstag 2008
Interreligiöse Versöhnung
und Kooperation ist eine Grundvoraussetzung für den Weltfrieden. Ich habe
unermüdlich für interreligiöse Harmonie und interreligiösen Dialog eine
Kampagne nach der anderen gehalten. Ich habe immer einen viel größeren Teil
meiner Geldmittel für diesen Zweck zur Verfügung gestellt als für das Wachstum
und die Entwicklung der Vereinigungskirche. Wir können keinen Weltfrieden
erwarten, ohne dass sich die Religionen versöhnen und zusammenarbeiten.
Weltfriede ist das
ursprüngliche Ideal Gottes. Daher sollten religiöse Führer und Gläubige aller
Religionen die Leitfiguren sein, die die Menschen zum Weltfrieden führen. Wenn
Religionen nur engstirnigen Konfessionalismus betonen und darin versagen die
Wahre Liebe zu Gott und dem Universum zu lehren, werden wir niemals fähig sein
die Menschheit vom Horror der Kriege zu befreien. Angesichts dieser globalen
Krise müssen religiöse Führer die Wahre Liebe praktizieren, sie müssen demütig
dem Willen Gottes folgen und Hand in Hand die Grenzen ihrer eigenen Religion
übersteigen.
Die innere Kraft der
Religion lehrt und führt unsere Herzen und kann uns als Menschen des Friedens
neu schaffen. Sie kann unsere Fähigkeit Selbstkontrolle auszuüben von innen her
kultivieren. Sie kann historischen Hass und Groll unter uns überwinden und
lösen. Das ist die Wurzel, aus der Wahrer Friede und Stabilität herauswachsen
können. Praktizieren die Religionen Liebe untereinander und miteinander und
dienen sie einander, indem sie das höhere Ideal des Friedens über ihre
Doktrinen, Rituale und kulturellen Hintergründe stellen, so wird sich diese
Welt merklich zum Besseren verändern.
Reverend Sun Myung Moon - Der Weg zum Weltfrieden aus der Sicht des
göttlichen Willens; Assembly 2001;
20.
Oktober 2001, New York
Gottes Wunsch ist eine
Welt des Guten und der Einheit – eine Welt der Vereinigung, in der die gesamte
Menschheit als eine große Familie lebt. Grenzen haben in einer solchen Welt keinen
Platz. In einer Welt ohne Grenzen gibt es keine Feinde. Das Konzept „Feinde“
schließt automatisch die Existenz von Grenzen mit ein.
Wenn wir unsere Feinde lieben und mit ihnen Vereinigung erzielen, dann werden
die Grenzen zwischen uns fallen. Aus diesem Grund war es immer die Strategie
und die Taktik Gottes die „Feinde zu lieben“. Es kann keine größere
Friedensstrategie geben als diese. Die Menschheitsgeschichte hindurch blieb
diese enorme Tatsache dem menschlichen Verständnis verborgen und wartet darauf,
in der heutigen Zeit aufgegriffen zu werden.
Heute sage ich Ihnen klar, dass es Gottes Strategie und Taktik für die Erlösung
der Menschheit ist, die Feinde zu lieben. Sie und die Mitglieder der
Vereinigungskirche, die mir bis jetzt gefolgt sind, sind sowohl die
Repräsentanten der Geschichte als auch der gegenwärtigen Welt, die dieses
wunderbare Geheimnis des Himmels kennen. Es ist nun unsere Verantwortung, uns
dieses Prinzip zu Eigen zu machen und zu wahren Menschen zu werden. Wenn Sie
das erreichen, können Sie sicher sein, eine Schlüsselperson in der Errichtung
einer Welt des Friedens zu sein.
Verehrte Gäste, wann und wo entstehen Grenzen? Grenzen nehmen zuerst in uns
selbst Form an. Sie formen sich dort, wo unser Herz etwas findet, mit dem es
nicht übereinstimmen kann, wo unser Körper etwas findet, das er nicht
akzeptieren kann, wo wir mit unseren eigenen Taten und Worten nicht zufrieden
sind. Wenn in Erwiderung auf unsere fünf Sinne unser Gemüt und unser Körper in
Disharmonie sind, dann entstehen alle Arten von Grenzen. Bitte nehmen Sie sich
einen Moment Zeit, um all diese Arten von Grenzen in unserem Leben, seien sie
groß oder klein, einmal näher in Augenschein zu nehmen.
Reverend Sun Myung Moon - Über die
Beseitigung von Grenzen für den Weltfrieden;
3. Oktober 2003, New York
In unserer Zeit ist es
oft so, dass Religionen die Verwirklichung ihrer Ideale distanziert von
weltlicher Macht anstreben. Das wird weitgehend als generelle Norm anerkannt.
Ich jedoch glaube, dass die Zeit für die internationalen Organisationen
gekommen ist, die im Dienste des Weltfriedens ihre Beziehung zu den großartigen
religiösen Traditionen der Welt neu überdenken.
Vielleicht dienen die
Vereinten Nationen mehr als jede andere internationale
Organisation als gutes Beispiel. Viele sehen in den Vereinten Nationen eine
institutionalisierte Organisation des menschlichen Ideals des Weltfriedens und
setzen ihre Hoffnungen in sie. In den Vereinten Nationen suchen Repräsentanten
aller Nationen gemeinsam nach Lösungen für die Probleme der Welt und arbeiten
für den Frieden und das Wohl der gesamten Menschheit.
Dennoch werden den
Anstrengungen der Vereinten Nationen, den Weltfrieden herbeizuführen, viele
ernste Hindernisse in den Weg gelegt. Während ihre Erfolge nicht verneint werden
können ist es ersichtlich, dass an zahlreichen Stellen noch Verbesserungen
angebracht sind. Die Zeit ist reif dafür, dass gute und unterstützende
Beziehungen zwischen Staatsmännern aus aller Welt und Vertretern der Religionen
der Welt dringend gebraucht werden.
Ursprünglich sollte der
Mensch so leben, dass Geist und Körper eine Einheit bilden, die die
vollständige Liebe Gottes erwidert. Da die Menschen als Söhne und Töchter und
zum Ebenbild Gottes geschaffen wurden, sollten sich ihr Geist und ihr Körper nicht
bekämpfen. Im Gegenteil, sie sollten eine wahre Einheit bilden. In Gott sind
Geist und Körper nicht in Konflikt: der allmächtige Gott kann niemals einen
Konflikt in sich haben.
Das menschliche Ideal der
Geist-Körper Einheit erreicht der einzelne dann, wenn er voll von der Liebe
Gottes eingenommen ist. Die Worte: Selig sind die Friedensstifter, denn sie
werden Gottes Söhne heißen (Matt 5:9) weist darauf hin, dass das Ideal der
Geist-Körper Einigkeit auf der Basis der Beziehung zu unserem Himmlischen Vater
erreicht werden kann.
Reverend
Sun Myung Moon - Gründungsansprache
der Interreligiösen
und internationalen Föderation für den
Weltfrieden; 6. Februar 1999, Lotte Hotel, Seoul,
Korea