Interreligiöse Feierstunde zum Weltreligionstag 2011
Sonntag,
23. Jänner 2010
Programm:
Gebete, einleitende
Worte und Texte zum Weltreligionstag:
DI Robert-Daiusch Wossugh,
Diashow mit Texten und Bildern
Beiträge zum Weltreligionstag: Memet Zeki Metin, Khin
Luetzow
“Born free”, “We shall overcome”: Eudora Price
„Interfaith, the United
Nations and Peace in the 21st Century“:
Ernennung zum „Ambassador of Peace“: Dr. Naresh Sheetal
Bereits im Jahre 1950 wurde von Bahá’í in den USA
der „Weltreligionstag“ ins Leben gerufen. Er hat sich mittlerweile weltweit als
feste Institution des interreligiösen Dialogs, als Forum der Begegnung,
etabliert und wird heute in etwa 80 Ländern jeweils im Januar
begangen. Das Zusammenwachsen der Kontinente hat vielfältige Kontakte zwischen
den religiösen Bekenntnissen und Kulturen ermöglicht. Zugleich hat dies aber zu
einem erheblichen Konfliktpotential geführt. Der Weltreligionstag will den
Dialog zwischen den Religionen und das Verständnis füreinander fördern.
Weitere Infos: Tel. 0650 2588846; E-Mail: info@weltfriede.at
„Verkehret mit den Anhängern aller Religionen im Geiste des
Wohlwollens und der Brüderlichkeit.“ (Bahá’u’lláh,
1817-1892)
Die Bahá’í nehmen diesen
Auftrag ihres Religionsstifters zum interreligiösen Dialog sehr ernst. Daher
initiieren sie interreligiöse Begegnungen und wirken daran mit, wo immer sich
die Gelegenheit bietet, auf örtlicher, regionaler, nationaler und
internationaler Ebene.
Diese Haltung gegenüber anderen Religionen wurde bereits
in den ersten Jahren des Wirkens dieser jungen Religion deutlich, als sie das
in ihrem Ursprungsland, dem Iran, weit verbreitete Konzept der rituellen
Unreinheit von Andersgläubigen aufhoben und für dessen gesellschaftliche
Überwindung eintraten.
Verhältnis zu anderen Religionen
Die theologische Grundlage für diese Haltung findet sich
in der Glaubensüberzeugung der Bahá’í, daß alle großen Offenbarungsreligionen aus derselben Quelle
stammen. Gott, der Schöpfer, begleitet, führt und erzieht die Menschen im
Verlauf der Religions- und Menschheitsgeschichte durch Propheten bzw.
Religionsstifter, d. h. Gott offenbart sich in allen großen Religionen.
Texte zum
Weltreligionstag
Weiters war einer der Gründe, warum ich die Interreligöse
und Internationale Föderation für Weltfrieden ins Leben rief, der, eine
Interreligiöse Ratsversammlung als einen Senat in den Vereinten Nationen
anzuregen. Dazu schlage ich vor, dass jede Nation zusätzlich zu ihren
bestehenden Abgesandten in die Vereinten Nationen noch einen Religionsgesandten
entsenden kann, als Mitglied der religiösen Ratsversammlung im UN Senat.
Die Mission der Repräsentanten dieses UN Senates erfordert es, ein echtes
ökumenisches und interreligiöses Gewissen zu haben, sowie das Training und
Fähigkeit ein universelles, transnationales Friedensideal übermitteln zu
können. Von Natur aus würde deren Mission es verhindern, nur enge nationale
Interessen zu vertreten. Vielmehr ist es ihre Pflicht, dem Ideal des Friedens
und dem Wohl der gesamten Menschheit in Übereinstimmung mit Gottes Willen zu
dienen.
Ein religiöser Gesandter als Mitglied dieses UN Senates sollte ein globales
Bewusstsein besitzen und dafür verantwortlich sein, die globale Vision und die
Absichten der Vereinten Nationen zu vertreten. In diesem Sinne können diese
Personen als Globalbotschafter der Vereinten Nationen gesehen werden. Welche
Orte der Welt sie auch besuchen, sie werden überall Bewegungen fördern, die der
Verwirklichung des Friedens und dem sozialen Wohlergehen dienen. Darüber hinaus
werden sie in allen Nationen als gewissenhafte Wächter hochstehender Ideale wie
Rechtschaffenheit, Sicherheit und Frieden stehen.
Das wird in den Bewohnern dieser Welt die Hoffnung nähren, besonders in der
Jugend. Dann werden die Menschen die Gelegenheit haben, Zeugen davon zu werden,
wie überall auf der Welt eine Jugend entstehen wird, die wahre Liebe und
immerwährenden Frieden anstrebt. Diese als ökumenische und transnationale
Botschafter ausgewählten Personen könnten auch mithelfen UN unterstützte
Projekte auf den Gebieten Gesundheit, Bildung, soziale Wohlfahrt und
dergleichen anzuführen oder zu überwachen.
Reverend Sun Myung Moon - Die Erneuerung der Vereinten Nationen und die Bildung einer
Kultur des Friedens
18. August 2000, New York
Interreligiöse Versöhnung und Kooperation ist eine Grundvoraussetzung für
den Weltfrieden. Ich habe unermüdlich für interreligiöse Harmonie und
interreligiösen Dialog eine Kampagne nach der anderen gehalten. Ich habe immer
einen viel größeren Teil meiner Geldmittel für diesen Zweck zur Verfügung
gestellt als für das Wachstum und die Entwicklung der Vereinigungskirche. Wir
können keinen Weltfrieden erwarten, ohne dass sich die Religionen versöhnen und
zusammenarbeiten.
Weltfriede ist das ursprüngliche Ideal Gottes. Daher sollten religiöse
Führer und Gläubige aller Religionen die Leitfiguren sein, die die Menschen zum
Weltfrieden führen. Wenn Religionen nur engstirnigen Konfessionalismus betonen
und darin versagen die Wahre Liebe zu Gott und dem Universum zu lehren, werden
wir niemals fähig sein die Menschheit vom Horror der Kriege zu befreien.
Angesichts dieser globalen Krise müssen religiöse Führer die Wahre Liebe
praktizieren, sie müssen demütig dem Willen Gottes folgen und Hand in Hand die
Grenzen ihrer eigenen Religion übersteigen.
Die innere Kraft der Religion lehrt und führt unsere Herzen und kann uns
als Menschen des Friedens neu schaffen. Sie kann unsere Fähigkeit Selbstkontrolle
auszuüben von innen her kultivieren. Sie kann historischen Hass und Groll unter
uns überwinden und lösen. Das ist die Wurzel, aus der Wahrer Friede und
Stabilität herauswachsen können. Praktizieren die Religionen Liebe
untereinander und miteinander und dienen sie einander, indem sie das höhere
Ideal des Friedens über ihre Doktrinen, Rituale und kulturellen Hintergründe
stellen, so wird sich diese Welt merklich zum Besseren verändern.
Reverend Sun Myung Moon - Der Weg zum Weltfrieden aus der Sicht des göttlichen
Willens; Assembly 2001;
20. Oktober 2001, New York
Gottes Wunsch ist eine Welt des Guten und der Einheit – eine Welt der
Vereinigung, in der die gesamte Menschheit als eine große Familie lebt. Grenzen
haben in einer solchen Welt keinen Platz. In einer Welt ohne Grenzen gibt es
keine Feinde. Das Konzept „Feinde“ schließt automatisch die Existenz von
Grenzen mit ein.
Wenn wir unsere Feinde lieben und mit ihnen Vereinigung erzielen, dann werden
die Grenzen zwischen uns fallen. Aus diesem Grund war es immer die Strategie
und die Taktik Gottes die „Feinde zu lieben“. Es kann keine größere
Friedensstrategie geben als diese. Die Menschheitsgeschichte hindurch blieb
diese enorme Tatsache dem menschlichen Verständnis verborgen und wartet darauf,
in der heutigen Zeit aufgegriffen zu werden.
Heute sage ich Ihnen klar, dass es Gottes Strategie und Taktik für die Erlösung
der Menschheit ist, die Feinde zu lieben. Sie und die Mitglieder der
Vereinigungskirche, die mir bis jetzt gefolgt sind, sind sowohl die Repräsentanten
der Geschichte als auch der gegenwärtigen Welt, die dieses wunderbare Geheimnis
des Himmels kennen. Es ist nun unsere Verantwortung, uns dieses Prinzip zu
Eigen zu machen und zu wahren Menschen zu werden. Wenn Sie das erreichen,
können Sie sicher sein, eine Schlüsselperson in der Errichtung einer Welt des
Friedens zu sein.
Verehrte Gäste, wann und wo entstehen Grenzen? Grenzen nehmen zuerst in uns
selbst Form an. Sie formen sich dort, wo unser Herz etwas findet, mit dem es
nicht übereinstimmen kann, wo unser Körper etwas findet, das er nicht
akzeptieren kann, wo wir mit unseren eigenen Taten und Worten nicht zufrieden
sind. Wenn in Erwiderung auf unsere fünf Sinne unser Gemüt und unser Körper in
Disharmonie sind, dann entstehen alle Arten von Grenzen. Bitte nehmen Sie sich
einen Moment Zeit, um all diese Arten von Grenzen in unserem Leben, seien sie
groß oder klein, einmal näher in Augenschein zu nehmen.
Reverend Sun Myung Moon - Über die Beseitigung von Grenzen für den
Weltfrieden;
3.
Oktober 2003, New York
In unserer Zeit ist es oft so, dass Religionen die Verwirklichung ihrer
Ideale distanziert von weltlicher Macht anstreben. Das wird weitgehend als
generelle Norm anerkannt. Ich jedoch glaube, dass die Zeit für die
internationalen Organisationen gekommen ist, die im Dienste des Weltfriedens
ihre Beziehung zu den großartigen religiösen Traditionen der Welt neu
überdenken.
Vielleicht dienen die Vereinten Nationen mehr als jede
andere internationale Organisation als gutes Beispiel. Viele sehen in
den Vereinten Nationen eine institutionalisierte Organisation des menschlichen
Ideals des Weltfriedens und setzen ihre Hoffnungen in sie. In den Vereinten
Nationen suchen Repräsentanten aller Nationen gemeinsam nach Lösungen für die
Probleme der Welt und arbeiten für den Frieden und das Wohl der gesamten
Menschheit.
Dennoch werden den Anstrengungen der Vereinten Nationen, den Weltfrieden
herbeizuführen, viele ernste Hindernisse in den Weg gelegt. Während ihre
Erfolge nicht verneint werden können ist es ersichtlich, dass an zahlreichen
Stellen noch Verbesserungen angebracht sind. Die Zeit ist reif dafür, dass gute
und unterstützende Beziehungen zwischen Staatsmännern aus aller Welt und
Vertretern der Religionen der Welt dringend gebraucht werden.
Ursprünglich sollte der Mensch so leben, dass Geist und Körper eine Einheit
bilden, die die vollständige Liebe Gottes erwidert. Da die Menschen als Söhne
und Töchter und zum Ebenbild Gottes geschaffen wurden, sollten sich ihr Geist
und ihr Körper nicht bekämpfen. Im Gegenteil, sie sollten eine wahre Einheit
bilden. In Gott sind Geist und Körper nicht in Konflikt: der allmächtige Gott
kann niemals einen Konflikt in sich haben.
Das menschliche Ideal der Geist-Körper Einheit erreicht der einzelne dann,
wenn er voll von der Liebe Gottes eingenommen ist. Die Worte: Selig sind die
Friedensstifter, denn sie werden Gottes Söhne heißen (Matt 5:9) weist darauf
hin, dass das Ideal der Geist-Körper Einigkeit auf der Basis der Beziehung zu
unserem Himmlischen Vater erreicht werden kann.
Reverend Sun Myung Moon - Gründungsansprache der Interreligiösen und
internationalen Föderation für den
Weltfrieden; 6. Februar 1999, Lotte Hotel, Seoul, Korea